Das Museum ist geöffnet

Turm

Der Basilikaturm wird ab Sommer ’23 vollständig restauriert und in bestem Zustand wieder in der Landschaft von Tongeren zu bewundern sein. Erstmals in seiner Geschichte ist der Turm für die breite Öffentlichkeit zugänglich. Der Aufstieg über die Dachböden der Liebfrauenbasilika und die Innenräume des Turms mit dem Glockenspiel ist wirklich einzigartig. Von der Spitze aus genießen Sie eine spektakuläre Aussicht über die Landschaft des Hespengaus.

Kirchen-Belfried

1442 wurde mit dem Bau des Turms begonnen. Die Stadt gestaltete ihn als Belfried. Jahrhundertelang wurde er zugleich als Kirchturm und Aussichtsturm genutzt. Dies war eine außergewöhnliche Situation in den Niederlanden und Belgien, welche die enge Verflechtung der städtischen und religiösen Macht in Tongeren verdeutlicht. Nach dem vernichtenden Brand 1677 konnte die Stadt den Wiederaufbau des Turms nicht bezahlen und übertrug das Eigentum an das Liebfrauenkapitel. Der Belfried von Tongeren steht zusammen mit den anderen Belfrieden in Belgien und Frankreich auf der Liste des UNESCO-Welterbes.

Es schallt Musik aus dem Turm

Die Glocken dienten in der städtischen Landschaft des Mittelalters als Signalinstrument. Sie dienten nicht nur der Zeiteinteilung, sondern auch als Signal bei zeremoniellen und kirchlichen Gelegenheiten oder als Alarmzeichen. Die früheste Erwähnung von Glocken in der Liebfrauenkirche stammt aus dem Jahr 1204.

Ab dem 15. Jahrhundert wurde in den südlichen Niederlanden auf Kirchturmglocken musiziert. Diese Instrumente sorgten für ein spezifisches Lokalkolorit. Das erste Glockenspiel in Tongeren stammt aus dem Jahr 1586. Das Glockenspiel wurde zwei Mal durch Brände zerstört. Ende des 18. Jahrhunderts wurde ein drittes Glockenspiel gebaut. Dieses zählt heute 49 Glocken. Die belgische Glockenspielkultur wurde 2014 offiziell von der UNESCO als immaterielles Weltkulturerbe anerkannt. Glockenspieler passen ihre Künste an die heutige Zeit an, was zu einer wachsenden Popularität des Instruments führt.

Aufstieg

Nach dem ersten Aufstieg über die historische Wendeltreppe gelangen Sie in die Dachböden der Basilika. Auf der Galerie genießen Sie in 10 m Höhe eine prächtige Aussicht auf den Rathausplatz und den Großen Markt. Anschließend begeben Sie sich in den Turmsaal. Von hier aus erreichen Sie die Turmspitze über eine neue Treppenkonstruktion am Stuhl des Glockenspiels entlang.